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Kulturentwicklungsprozess Wörgl

„Der im Juli 2008 in Wörgl stattgefundene TKI-Workshop Kultur vor Ort mit Franz Kornberger wirkte als Initialzündung eines längerfristig angelegten Kulturentwicklungsprozesses der Stadt Wörgl, der bis heute noch im Gange ist. Von Beginn an war dabei die externe Prozessmoderation sehr hilfreich, um eine wertschätzende Kommunikation zwischen allen Beteiligten auf Augenhöhe zu ermöglichen und zu fördern. Kultur(arbeit) vor Ort wird seither als Partizipation angesehen, aktiv wie passiv: Kultur für alle – Kultur durch alle.“ (GR Johannes Puchleitner, ehem. Kulturreferent der Stadt Wörgl)

Die Stadt Wörgl hat vor einigen Jahren auf Anregung und mit Begleitung der TKI einen Kulturentwicklungsprozess begonnen, der erfolgreiche Ergebnisse zeitigte und zu zahlreichen positiven Veränderungen führte:

  • Einführung regelmäßiger Kulturstammtische (4 Mal pro Jahr), an denen der Kulturreferent und sämtliche Kulturvereine und Kulturschaffende teilnehmen
  • Kulturbutton auf der Homepage der Stadtgemeinde Wörgl
  • Erstellung eines Wörgler Kulturkalenders durch die Stadtgemeinde
  • Beschlussfassung über ein Kulturleitbild Wörgl (Gemeinderatsbeschluss 4.11.2011).
  • Erarbeitung und Veröffentlichung von Kulturförderrichtlinien – Kriterien zur Vergabe der Kultursubventionen in Kooperation mit den Kulturschaffenden
  • Workshop "Kulturleitbild - und jetzt?" zur Konkretisierung der Kulturleitziele und -maßnahmen (16.6.2012)

Das am 4. November 2011 vom Gemeinderat beschlossene Kulturleitbild enthält u.a. folgende Positionen:

Kulturpolitik ist selbstverständlich Gesellschaftspolitik und agiert im öffentlichen Raum. Sie gestaltet die Rahmenbedingungen für künstlerische Produktion und Rezeption. Ihre Aufgabe besteht in der Ermöglichung kultureller Aktivitäten und künstlerischer Betätigung für möglichst viele Menschen.
Die Stadt Wörgl bekennt sich zu einer Kulturpolitik, die Impulse und Unterstützung gibt, um:

  • Wörgls reichhaltige Geschichte bewusst zu machen und dadurch die Identifikation der EinwohnerInnen mit ihrer Stadt, aber auch der Gäste, zu fördern (z.B. in Hinblick auf das international bekannte Freigeld-Experiment)
  • die Traditionen und die zeitgenössische Kultur zu pflegen
  • als Kulturschmiede innovative, vielseitige Kulturaktivitäten zu fördern
  • ein dichtes Netz an alters- und bedürfnisbezogenen Kulturangeboten für alle BürgerInnen zu bieten
  • mit den Kulturstätten Anreize für eine vielfältige Freizeitbeschäftigung zu schaffen
  • Vereine, Einzelpersonen und politische Gremien zu gemeinsamer Ideenentwicklung, Organisation und zum Besuch von Veranstaltungen zu aktivieren und
  • die Information über und die Koordination von Veranstaltungen zu verbessern

Auf Basis dieses Leitbildes wurden von den Vereinen und Kulturinitiativen unter der Moderation des Kulturreferenten und Agenda 21 Beauftragten die Kulturförderrichtlinien als Basis für die Subventionsvergaben erarbeitet.

Fazit
In Wörgl entstand ein fruchtbarer Boden für vielfältige Kunst- und Kulturformen. Die Kulturpolitik nimmt als zentrales Element eines harmonischen gesellschaftlichen Zusammenlebens einen höheren Stellenwert ein und leistet damit einen positiven Beitrag zum allgemeinen Wohlbefinden und zur Lebensqualität der BürgerInnen sowie zur Weiterentwicklung des Kulturlebens, lokal und überregional.

Downloads

Kulturförderrichtlinien der Stadt Wörgl

als *.pdf

"Kulturarbeit am Land heißt zunächst, das nötige Selbstbewusstsein zu entwickeln, um dann jene kreativen, strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen, die notwendig sind eine vorort entwickelte Produktion, Präsentation und Vermittlungsstrategie über die Region hinaus zutragen. Dazu braucht es Partizipation und die Freude am Aufspüren regionaler kultureller Qualitäten. Denn erst über die Kultur und das Reden darüber wird ein Ort zum Ort. Kultur vor Ort ist der richtige Weg dies zu tun.“

Günther Moschig, Kunsthistoriker & Ausstellungskurator, Wörgl

"Die Auseinandersetzung mit dem Kulturleben in der eigenen Gemeinde stellt auf jeden Fall einen Gewinn für die Lebensqualität im Ort und für ein lebendiges, vielfältiges Miteinander dar."

Veronika Spielbichler, Obfrau Unterguggenberger Institut Wörgl


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